Die deutschen Karnevalsvereine haben fast alle ihre Spitzentänzerin, das Tanzmariechen, je nach Stadt oder Region auch Funkenmariechen oder Regimentstocher genannt. Traditionsgemäß tragen diese Tänzerinnen Uniformen, die an das 18. Jahrhundert anlehnen. So gehören zum typischen Erscheinungsbild der Dreispitz, die Perücke, Uniformjacke, ein kurzes Röckchen mit Petticoat, eine Strumpfhose sowie ein weißes Spitzen- oder Rüschenunterhöschen.
Hoher Leistungsstand
Der deutsche Gardetanz, zu welchem diese Art des Solistentanzes gerechnet wird, hat seine Regeln. Er stellt auch hohe Anforderungen, denn der Deutsche Verband für Garde- und Schautanzsport, DVG, verweist gern auf den hohen sportlichen und tänzerischen Leistungsstand seiner Solistinnen und Solisten, Tanzpaare sowie Formationen. Mit diesem Können finden sich die Tanzmariechen auch zum Paartanz mit den Tanzoffizieren ein. Auch treten sie in Tanzgarden auf. Häufig tanzen sie zu Polka oder Marschmusik, die bei den entsprechenden karnevalistischen Anlässen für Stimmung sorgen.
Mehr Akrobatik im Solotanz
Wie anspruchsvoll die Anforderungen an die Garde- und Schautänze in den Karnevalsvereinen sind, zeigen auch die vielen Turniere, die bundesweit veranstaltet werden. Diese können von den Landesmeisterschaften bis zu den deutschen und Europameisterschaften reichen.
Die Formationen tanzen heute noch nach ihrer ursprüngliche Struktur, da sie aus dem Girlstanz der Revuetheater stammen. Hingegen hat sich der Solotanz der Tanzmariechen verändert. Er baut zunehmend Akrobatik in die Abläufe ein.