Mit der Tanzkompanie auf Reisen

Hat man eine Künstler-Kompanie gegründet, um gemeinsam eine Tanz-Show einzustudieren, stellt sich irgendwann die Frage nach einem passenden Fortbewegungsmittel. Schliesslich möchte man seine Arbeit an den unterschiedlichsten Orten zur Aufführung bringen. Häufig braucht man dazu aber nicht nur die Personen der Kompanie, sondern auch Accessoires, Dekoration, Gegenstände, vielleicht eine Musik- oder Lichtanlage. All das muss gemeinsam mit den Akteuren transportiert werden. Worksystem.ch macht dies einfach.

Ein Wagen für alle und alles

Natürlich kann man alle Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Aber jedes Mal auf Reisen die Ausrüstung mitnehmen, das kann auf Dauer stressig sein. Einfacher ist es da, gemeinsam in einem Auto zu reisen, in das auch alle Dinge passen, die man braucht. Ein Transporter, in den alle Mitglieder der Kompanie passen und der mit den Komponenten von Worksystem.ch ausgestattet ist, ist das ideale Fahrzeug für eine Tanz-Kompanie.

worksystem.ch bietet auf seiner Webseite Regal-, Schubladen-, Unterflur-, Rückhalte- und Dachträgersysteme für Fahrzeuge ab Transportergrösse. Die einzelnen Komponenten sind aufeinander abgestimmt und können ganz individuell zusammengestellt werden. Damit kann man den Laderaum eines Transporters raumsparend ausstatten und hat Platz für alles, was man auf seiner Tournee mitnehmen muss und möchte.

Ursprünglich stammt Work System aus Schweden. Das Konzept des individuellen Fahrzeugausbaus war so erfolgreich, dass das Unternehmen mittlerweile europaweit tätig ist. Auch in der Schweiz gibt es Dependancen. Auf der Webseite kann man mit Filterfunktionen schnell herausfinden, was es für das eigene Fahrzeug an Umbaumöglichkeiten gibt. Ist das Gewünschte nicht dabei, suchen die Mitarbeiter von worksystem.ch gemeinsam mit dem Kunden eine Lösung.

Professionelle Auftritte, gute Werbung

Ein Transporter kann auch als Reklamefläche für die Tanz-Kompanie genutzt werden. Der Name und eine Kontaktmöglichkeit sollte auf den Seitenwänden stehen. Die Termine und Orte der einzelnen Auftritte auf die Seitenwände zu schreiben, kann für mehr Publikum sorgen. So hat man nicht nur einen geliebten Tourneewagen, sondern mit ihm die Möglichkeit, die eigene künstlerische Arbeit noch bekannter zu machen.

Marcia Haydée – Primaballerina von Weltformat

Sie tanzte in den renommiertesten Ballettcompagnien, und sie war Partnerin der besten Tänzer der Welt. Schließlich engagierten sie einige der international reputiertesten Choreografen für ihre Ballettinszenierungen. Marcia Haydée, Jahrgang 1937, gebürtige Brasilianerin und seit 2009 Bürgerin der Bundesrepublik Deutschland, gilt nicht umsonst als eine der größten Tänzerinnen.

Lange Geschichte mit dem Stuttgarter Ballett

Die Zeit ihrer Berufung hatte immer wieder mit zwei Ballettensembles zu tun – mit dem Ballett von Santiago de Chile im Teatro Municipal, das sie bereits zum zweiten Mal leitet, und dem Stuttgarter Ballett, mit dem sie eine lange Geschichte von Tanz, Choreografie, Leitung und Gastrollen verbindet. Neben der Zusammenarbeit mit John Cranko vom Stuttgarter Ballett verpflichteten sie auch Choreografen wie John Neumeier, Maurice Béjart und Kenneth Macmillan.

Internationaler Durchbruch mit ‚Romeo und Julia’

Ihre Anfänge hatte die junge Brasilianerin an der Sadler’s Wells School in London und als Elevin am Teatro Municipal in Rio de Janeiro. 1961 begann sie unter dem damaligen Ballettdirektor und Choreografen John Cranko, am Stuttgarter Ballett zu tanzen. Ein Jahr später war sie Primaballerina. Zu dieser Zeit gelang ihr in ‚Romeo und Julia’ gemeinsam mit ihrem Tanzkollegen Richard Cragun der internationale Durchbruch. Zu ihren weiteren weltbekannten Tanzpartnern gehörten zudem Größen wie Rudolf Nurejew und Mikhail Baryshnikov, Paolo Bortuluzzi und Jorge Donn.

Schwierige Hauptrollen

Marcia Haydée tanzte Frauenrollen, die schwierig zu zeigen waren. So war sie in Hauptrollen von Balletten wie unter anderen ‚Onegin’, ‚Das Lied von der Erde’, ‚Endstation Sehnsucht’ oder ‚Kameliendame’ zu sehen. Sie tanzte 35 Jahre für das Stuttgarter Ballet. Dann kam ihre letzte Vorstellung als Erste Solistin zum Ende der Spielzeit 1995/96. Sie verabschiedete sich als Madame Rosanne in Maurice Béjarts Choreografie ‚Gaîté parisienne’.

Jenseits ihrer tänzerischen Tätigkeit übernahm sie 1976 als Ballettdirektorin die Leitung der Stuttgarter Compagnie. In einer Übergangsphase von 1994 bis 1996 leitete sie in Doppelfunktion das Ballett von Stuttgart und Santiago de Chile. 1996 verabschiedete sie sich von der Stuttgarter Compagnie. Mit dem Ensemble des Balletts von Santiago de Chile im Teatro Municipal, das sie seit der Spielzeit 2003/2004 wieder leitet, ist sie seither auf Welttournee.

Sich fit und gesund tanzen

Tanzen ist vom Scheitel bis zum kleinen Zeh ein körperliches Vergnügen oder eine Sportart, die gesund und fit hält. Dabei wird nicht nur der ganze Körper in Bewegung gebracht, auch Psyche und soziales Verhalten erfahren Verbesserung.

Körperhaltung verbessern

Sehr viel, was beim Tanzen geschieht, hat mit Muskulatur und Knochenbau zu tun. Deshalb verbessert sich durch diese Art der Bewegung die Koordination der Muskeln und es lösen sich Verspannungen. Die Sehnen und Bänder werden beweglicher und verhindern Stürze. Auch die Rückenmuskulatur wird durch den Tanz gestärkt. So verbessert sich die Körperhaltung.

Gehirnaktivität verbessern

Wer beim Tanzen schwitzt, fördert durch diese körperliche Anstrengung die Durchblutung, im Übrigen auch des Gehirns. Bessere Konzentration und besseres Gedächtnis sind die Folgen. Dies ist besonders im Hinblick auf das Alter bedeutsam, denn dem Abbau der Gehirnaktivität wird vorgebeugt. Da Tanzbewegungen einstudiert werden müssen, sind Koordinations- und Erinnerungsfunktionen angesprochen. Während des Tanzens werden verschiedene Körperbereiche durch die Bewegung aktiviert. Dies bedeutet auch, dass das Gehirn beidseitig beansprucht wird und dadurch Gleichgewichts- und Orientierungssinn trainiert werden.

Von Glückshormonen und Botenstoffen

Auch ist die Wirkung des Tanzes auf die Psyche nicht zu übersehen. Viele sogenannte Glückshormone, Endorphine, werden ausgeschüttet. Die Hypophyse und der Hypothalamus stellen sie im Gehirn her. Wenn sie in den Körper abgegeben werden, wirken sie wie eine körpereigene Droge und versetzen den Tänzer oder die Tänzerin in einen glücksähnlichen Zustand. Auch spielt das Hormon Serotonin beim Tanzen eine wichtige Rolle, um dem Tänzer oder der Tänzerin über Informationen im Gehirn ein gutes Gefühl zu vermitteln. Fehlt beispielsweise der Botenstoff Serotonin, kann dies zu Depressionen führen. Durch Tanz kann diesen also gegengewirkt werden.

Soziales Verhalten fördern

Ein Ergebnis des Tanzens ist auch die Veränderung von sozialem Verhalten. Der Tänzer oder die Tänzerin beachten Musik und Schrittfolge und müssen beispielsweise Menschen und den Raum, in dem sie sich bewegen, einordnen können. So können sie sich und andere nicht verletzen. Sie verhindern dadurch auch, innerhalb der Gruppe Bewegungsabläufe von anderen zu stören. Dadurch beginnen sie, sich an ein soziales Verhalten zu gewöhnen, das auf Regeln aufbaut.

Diese Regeln sind beispielsweise auch im Kindertanz vorteilhaft für die Sozialisierung der Kleinen. Sie erarbeiten sich dadurch ein Gefühl für andere und nehmen an gruppendynamischen Prozessen teil. Mit der Zeit entstehen soziales Verhalten und Selbstvertrauen.

Der Karneval und die Tanzmariechen

Die deutschen Karnevalsvereine haben fast alle ihre Spitzentänzerin, das Tanzmariechen, je nach Stadt oder Region auch Funkenmariechen oder Regimentstocher genannt. Traditionsgemäß tragen diese Tänzerinnen Uniformen, die an das 18. Jahrhundert anlehnen. So gehören zum typischen Erscheinungsbild der Dreispitz, die Perücke, Uniformjacke, ein kurzes Röckchen mit Petticoat, eine Strumpfhose sowie ein weißes Spitzen- oder Rüschenunterhöschen.

Hoher Leistungsstand

Der deutsche Gardetanz, zu welchem diese Art des Solistentanzes gerechnet wird, hat seine Regeln. Er stellt auch hohe Anforderungen, denn der Deutsche Verband für Garde- und Schautanzsport, DVG, verweist gern auf den hohen sportlichen und tänzerischen Leistungsstand seiner Solistinnen und Solisten, Tanzpaare sowie Formationen. Mit diesem Können finden sich die Tanzmariechen auch zum Paartanz mit den Tanzoffizieren ein. Auch treten sie in Tanzgarden auf. Häufig tanzen sie zu Polka oder Marschmusik, die bei den entsprechenden karnevalistischen Anlässen für Stimmung sorgen.

Mehr Akrobatik im Solotanz

Wie anspruchsvoll die Anforderungen an die Garde- und Schautänze in den Karnevalsvereinen sind, zeigen auch die vielen Turniere, die bundesweit veranstaltet werden. Diese können von den Landesmeisterschaften bis zu den deutschen und Europameisterschaften reichen.

Die Formationen tanzen heute noch nach ihrer ursprüngliche Struktur, da sie aus dem Girlstanz der Revuetheater stammen. Hingegen hat sich der Solotanz der Tanzmariechen verändert. Er baut zunehmend Akrobatik in die Abläufe ein.

Marlène Charell und die längsten Beine der Welt

Die Karriere von Marlène Charell war die Karriere einer Tänzerin – aber nicht nur. Das Multitalent aus dem niedersächsischen Winsen an der Luhe begann bereits im Alter von sechs Jahren an der Seite des Vaters mit einer akrobatischen Zirkusnummer. Als junge Frau durchlief sie Ausbildungen im Tanz, Ballett und Schauspiel, in Akrobatik und Gesang. Sie benötigte dies, um ihr erstes Engagement am Pariser Revuetheater ‚Folies Bergère’ zu erhalten. Danach folgten Engagements an ersten Adressen wie dem Theater ‚Dunes’ in Las Vegas und dem Pariser Cabaret ‚Lido’, wo sie zur Solistin avancierte. Die Zeitschrift ‚Variety’ ernannte sie in ihrer Zeit in Las Vegas zur ‚Miss Longlegs’, auf Deutsch ‚Fräulein Langbein’.

Eine Ausnahmeerscheinung

Marlène Charell war mit Engagements in diesen Häusern seinerzeit eine deutsche Ausnahmeerscheinung. Sie hatte ihre eigene ‚Marlène-Charell-Show’, mit der sie vom Casino Ruhl in Nizza aus auf internationale Tournee ging. Auch folgten Auftritte im deutschen Fernsehen. So war sie Gast in ‚Dalli Dalli’ und ‚Am laufenden Band’. 1979 hatte sie im deutschen Kinofilm ‚Himmel, Scheich und Wolkenbruch’ sowie in TV-Serien wie ‚Das Traumschiff’ oder ‚Tanz auf dem Vulkan’ Rollen. Zudem sah sie das Fernsehpublikum in den Neujahrs-Shows von 1979 und 1980. Das deutsche Multitalent ist immer noch gern auf Tournee sowie auf Galas oder Shows gesehen.

Federleicht und elegant zur Weltmeisterschaft im Standardtanz

Das Jahr 2014 war für Simone Segatori und Annette Sudol ein Spitzenjahr. Die Deutschen aus Stuttgart wurden im Standardtanz Weltmeister Einzel und bescherten damit dem TSC Astoria Stuttgart einen sensationellen Erfolg. Das elegant und federleicht wirkende Tanzpaar holte sich nach jahrelangem Training bei William Pino und Alessandra Bucciarelli sowie mehreren Teilnahmen an Weltmeisterschaften den internationalen großen Titel. Somit stellte der Deutsche Tanzsportverband, DTV, zum vierten Mal ein Paar aus seinen Reihen, das den Weltmeistertitel im Standardtanz holte.

Vom Parkett in die Jury

Schaut man die Geschichte der Weltmeisterschaften im Einzel, so der Paartanz in der Fachsprache, an, begann diese 1982 für Deutschland mit Max-Ulrich Busch und Renate Hilgert. Die beiden begannen in der Berliner Tanzschule Finck mit ihren ersten gemeinsamen Lektionen und wechselten nach ihrer großen Zeit als Amateure ins Profilager, machten dann die Trainer- und Wertungsrichterausbildung und sahen die Tanzwettbewerbe von da an aus der Sicht der Jury. Dann kehrten sie dorthin zurück, wo mit dem Tanzen alles begann: Sie übernahmen in Berlin die Tanzschule ihres ersten Tanzlehrer-Paars Heinz-Georg und Gudrun Finck.

Die beiden weiteren Erfolgspaare des DTV waren die zweimaligen Weltmeister Oliver und Martina Wessel-Therhorn und die dreimaligen Weltmeister Benedetto Ferruggia und Claudia Köhler.

Eine Ballett-Akademie in der Hochschule

Wenn junge Tänzer und Tänzerinnen eine professionelle Tanzausbildung anstreben, besuchen sie heute eine der Ballett-Akademien oder Ballettschulen in Deutschland. Sie erhalten dort theoretische und praktische Unterweisungen und haben am Ende nicht nur den Körper und seine Bewegungen hervorragend geschult, sondern sich auch fachlich ausgezeichnet gebildet. Ballett-Akademien des 21. Jahrhunderts sind keine Schmalspur-Institute, sondern hochintelligente Bildungsstätten für den klassischen und modernen Tanz. Ihre Leitung und der Lehrkörper sind hochkarätig und weisen selbst entsprechend profunde Erfahrung im Bereich von klassischem oder modernem Tanz auf. Das Profil der Dozentinnen und Dozenten bewegt sich heute fast nur noch auf internationaler Ebene, sodass ausreichend exzellente Auslandserfahrung in die Ausbildungs- und Studienkonzepte und ihre Umsetzung einfließt.

Die Institutsleitung mit internationalem Format

Am Beispiel der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München wird dies deutlich. Ihr Institutsleiter, Professor Jan Broeckx, ist ein international renommierter Tänzer, Choreograf und Pädagoge mit einem Lebenslauf, der dem gebürtigen Belgier Empfehlungen als Erster Solist und Startänzer sowie international gefragter Juror bei Ballett-Wettbewerben wie beispielweise dem Prix de Lausanne attestiert. 1985 wurde Jan Broeckx zudem in München zum ‚Künstler des Jahres’ ernannt. Seine tänzerischen und choreografischen Kooperationen sind die besten, die man sich denken kann. In seiner Biografie werden auch Namen wie Roland Petit, George Balanchine, John Cranko, Rudolf Nurejew, Alessandra Ferri oder Zizi Jeanmaire angeführt.

Dem Leitbild verpflichtet

„Tanz ist die Kunst, die die Seele des Menschen am meisten bewegt.“ Mit dieser platonischen Weisheit führt die Ballett-Akademie München in ihr Wirken ein. Sie hat ein Leitbild, in dem sie sich einer von ihr definierten umfassenden Profilbildung der Studierenden sowie Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Dass die Mitglieder der Akademie sich in einem vernetzten internationalen Zusammenhang ihrer Arbeit verstehen, zeigen sie in Punkt drei des Leitbilds, in dem sie sich zu ‚kultureller Offenheit, Wertschätzung von Diversität, fachlichem Dialog und interdisziplinärer Zusammenarbeit’ bekennen.

Die Bereiche des Tanzstudiums

Die Akademie teilt das Tanzstudium in die Bereiche ‚Jungstudium’, ‚Tanz’ mit einem Abschluss als Bachelor of Arts, B. A., sowie Aufbaustudium ‚Meisterklasse Ballett’ ein.

Das ‚Jungstudium’ führt Kinder und Jugendliche behutsam und verantwortungsbewusst zu einer professionellen Zukunft als Tänzerinnen und Tänzer. Das eigentliche ‚Tanzstudium’ verweist neben dem klassischen Tanz auf Elemente des modernen und zeitgenössischen Tanzes, sodass das Angebot breit, differenziert, praktisch, theoretisch und interdisziplinär zu verstehen ist. Dazu gehören beispielsweise historischer Tanz, Charaktertanz, Bühnenpraxis sowie Tanzmedizin.

Der Aufbaustudiengang ‚Meisterklasse Ballett’ setzt das Tanzstudium zwar fort, legt den Schwerpunkt jedoch auf das Hauptfach Ballett. Hier eröffnet sich für die Studierenden die Möglichkeit, ihre Qualifikationen durch Aufführungen und Gastspiele auf nationaler oder internationaler Ebene zu vertiefen.

Der Tänzer und die Tänzerin – ein Bachelor

Junge Menschen, die sich heute für berufliche Perspektiven im Tanz entscheiden, müssen nicht unbedingt als professionelle Tänzerinnen und Tänzer und / oder in der Tanzpädagogik tätig sein. Sie können auch andere Wege gehen und sich in Forschung und Lehre betätigen. Und sie können im Kulturmanagement, in Archiven, Lektoraten und Verlagen sowie im Bereich von Tanzkritik oder in der Dramaturgie arbeiten. Wichtig ist hierbei, einerseits die Auswahl des Studienorts mit seinem Angebot zu überprüfen und andererseits berufliche Perspektiven wie postgraduales Studium und Promotion rechtzeitig in die Studienwahl miteinzubeziehen.

Grundlage beruflicher Entwicklung

In Deutschland ist das Bachelor-Studium im Bereich Tanz die Grundlage für eine berufliche Entwicklung. Der Bachelor, wie der Studiengang B. A. heute gemeinhin genannt wird, ist üblicherweise ein berufsbezogenes Studium von sechs bis acht Semestern, wobei Tanz in diesem Fall allgemein zu verstehen ist. Die vierzehn Bachelor-Studiengänge, die derzeit in Deutschland angeboten werden, unterscheiden sich in ihrer Ausrichtung teilweise beträchtlich und legen, ganz im Sinn eines berufsbezogenen Studiums, entsprechende Schwerpunkte fest.

Verschiedene Schwerpunkte der Studiengänge

Die jeweiligen Bachelor-Studiengänge sind nicht in allen Bundesländern vertreten. Baden-Württemberg weist vier, Nordrhein-Westfalen drei, Bayern, Berlin und Sachsen jeweils zwei Bachelor-Studiengänge und Hessen weist ein Bachelor-Studium auf. Im Einzelnen wird das Bachelor-Studium mit Fachrichtung Tanz in Dresden, Essen, Frankfurt am Main, Köln und Mannheim angeboten. Das Bachelor-Studium Ballett gibt es in München. Bachelor-Studiengänge mit spezieller Ausrichtung sind in Eurythmie (Alfter bei Bonn), Eurythmie mit pädagogischer Basisqualifikation (Stuttgart), Musical-Show (Berlin), Tanz/Dance (München), Tanz, Kontext, Choreographie (Berlin) sowie Tanzpädagogik (Dresden und Mannheim) zu finden.

Fächer rund um den Tanz

Allgemein umfassen diese Studienrichtungen Fächer, die rund um den Tanz zu verstehen sind und zu Qualifikationen im Tanz sowie in differenzierter Art auch zu tanzbezogener Bildung führen. So werden klassischer, zeitgenössischer und moderner Tanz, Körperbewusstsein und Improvisation gelehrt. Tanz- und Kunstgeschichte, Musiktheorie und Musikgeschichte, internationale Tanzformen sowie Komposition und Dramaturgie stehen ebenso auf dem Lehrplan wie Tanz und Film, Bewegungslehre oder Selbstmanagement für Tänzer. Aus dieser Auflistung wird deutlich, in welche Richtung das Lehrprogramm der jeweiligen Anbieter geht.

Musical-Show und Eurythmie als Beispiele

Am Beispiel des achtsemestrigen Bachelor-Studiengangs Musical-Show an der Universität der Künste Berlin wird deutlich, wie die Gewichtung des Tanzes sein kann. Dieser Studiengang wird den Fachrichtungen Instrumentalmusik, Gesang und Tanz zugeordnet. Hier werden also außer tänzerischer Begabung weitere Talente für die Bewerbung zum Bachelor-Studiengang erwartet.

Ein anderes Beispiel ist der Bachelor-Studiengang Eurythmie in Alfter bei Bonn. Eurythmie wird als anthroposophische Bewegungskunst verstanden, die durch Rudolf Steiner Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Sie zeigt unter anderem die Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten zwischen Mensch und Welt auf und ermöglicht es, den Körper zum Instrument für seelisch-geistige Intentionen zu entwickeln. Die Eurythmie wird beispielsweise im Bereich von Bühnenkunst oder Pädagogik eingesetzt. Ihre Vertreterinnen und Vertreter nennen sich Eurythmistinnen und Eurythmisten.

Schritte und Figuren gemäß Welttanzprogramm

Wenn Musik gespielt wird, der Herr die Dame übers Parkett führt und diese ihm in den Armen liegt, ist Paartanz angesagt. Dieser kann in einem Clubraum, einer Tanzschule oder in einer Halle stattfinden.

Im Clubraum und in der Tanzschule geht es üblicherweise um das Erlernen von Tanzschritten und -figuren aus dem 1960 gegründeten Welttanzprogramm, WTP. Es geht gelegentlich auch um Trainings für die Tanzsportbegeisterten.

Sobald es sich jedoch um wichtige Wettbewerbe wie die ‚German Open Championships’ in Stuttgart handelt, tanzen die Amateur- oder Profi-Paare in Hallen vor entsprechend anspruchsvollem Publikum und einer Jury. In diesem Fall sind die Anforderungen beträchtlich.

Standard- und lateinamerikanischer Tanz

An und für sich wird in Deutschland im allgemeinen in zwei Kategorien getanzt, die beide im WTP des Weltfachverbands der nationalen Tanzlehrerverbände, World Dance Council oder WDC genannt, festgehalten sind. Dies sind die fünf Standardtänze Wiener Walzer, Foxtrott, Slowfox, Quickstep und Tango. Sie unterscheiden sich von den fünf lateinamerikanischen Tänzen, die ebenfalls Teil des Welttanzprogramms sind, auf den ersten Blick. So benötigen die Paare beim Standardtanz viel Raum und bewegen sich über eine große Fläche. Ihre Körper sind oft eine Einheit, während die lateinamerikanischen Tänze eher auf einer begrenzten kleineren Fläche dargeboten werden. Die Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer bauen in diesem Fall auf mehr Drehungen und Wechseln auf.

Salsa wohin das Auge blickt

Großstadtbewohnern wird es schon längst aufgefallen sein: Deutschland ist Salsaland. In jeder großen Stadt lässt sich mittlerweile an jedem Tag eine Location finden, an der Salsa getanzt wird. Doch nicht nur Salsa, auch die anderen südamerikanischen Tänze breiten sich mehr und mehr aus. Der aus Brasilien stammende Tanz Forro zieht gerade immer größere Kreise. Er hat noch längst nicht den Bekanntheitsgrad des Salsa erreicht, doch beschäftigen sich immer mehr Anhänger des Salsa mit dem Forro. Laut offiziellen Statistiken interessieren sich in Deutschland über acht Millionen Bürger sehr für das Tanzen und weiteren fünfzehn Millionen ist das Tanzen ebenfalls nahe genug, um es regelmäßig auszuüben.

Die Location muss stimmen

Damit die Stimmung gut ist und die Tänzer zahlreich erscheinen, suchen Veranstalter nach immer ausgefalleneren Locations für ihre Tanzveranstaltungen. In Köln hat sich die Salsa-Szene das Schokoladenmuseum als Hotspot auserkoren, eine wunderbare Location direkt am Rhein mit Blick auf den Dom. Viel besser geht es für einen waschechten Kölner kaum, aber auch in Hamburg, München oder in Berlin weiß man was gute Orte sind, um dem Salsa nachzugehen.

Ein gut gewählter Ort kann dem ganzen Treffen eine besondere Note verleihen, die Vorfreude der Teilnehmer ist noch größer und oft führt es ebenso dazu, dass sich die Tänzer für den besonders schönen Ort auch besonders gut kleiden. Denn auch wenn es im Grunde nur um das Tanzen geht, verleiht ein malerischer Ort den Tänzern Flügel.

Wer einmal sonntagabends in der Altstadt von Palma de Mallorca unterwegs gewesen ist, dem sind vielleicht die Salsa-Tänzer auf der kleinen Plaza oberhalb der Stadtmauern aufgefallen. Dort trifft sich die örtliche Tanz-Szene jeden Sonntag und erfreut sich nicht nur am Tanz, sondern auch an der herrlichen Aussicht auf den wunderbaren Hafen von Palma. Die ausgelassene Stimmung überträgt sich auch auf die Zuschauer, die dort meist ebenso zahlreich erscheinen.

Was zieht man zum Salsa am besten an?

Natürlich soll es bequem und gut geschnitten sein, der richtige Schuh darf auch nicht fehlen, damit es keine Blasen gibt. Was für die Männer besonders wichtig ist, sind Hemden zum Wechseln: Beim Salsa kann es hoch hergehen und da ist das Hemd schnell durchgeschwitzt. In der Regel reichen drei bis fünf Ersatz-Hemden für einen ausgelassenen Abend und ein Deo sollte auch nicht fehlen. Bei den Damen hat es sich als Vorteilhaft erwiesen, Shorts unter dem Kleid zu tragen, denn beim Salsa wird frau auch gerne mal gewirbelt. Ansonsten gibt es keine feste Kleiderordnung, auch muss es nicht in irgendeiner Form südamerikanisch wirken, dafür sorgt die Musik ausreichend genug.

Wie lange braucht man, um Salsa tanzen zu können?

Eine schwierige Frage, hier kommt es auf Talent, tänzerische Vorgeschichte und die Bereitschaft zum Üben an. Mit viel Ausdauer und Fleiß lässt sich mangelndes Talent sehr gut kompensieren. Generell lässt sich sagen, dass man nach drei bis sechs Monaten intensiven Übens eine gute Figur auf der Tanzfläche abgeben kann. Das Lernen hört aber im Grunde niemals auf. Es gibt immer etwas zu verbessern und immer wieder eine neue Figur zum Einstudieren.